biografien sind wege …

Wir allen bewegen uns durch Zeiten der Befreiungen, Rückfälle, Unfälle, Aufrichten, Krönchen richten, und weiter … ?

Das Krönchen ist unpraktisch geworden, sogar die Krawatten sagen längst, dass jemand noch an Konkurrenz und „Weiter so“ glaubt, die Reaktionäre wollen festhalten, was nicht mehr geht:

Das Einhorn ist längst zum Streitobjekt geworden, wie früher die Sklaverei, Apartheid (in USA bis 1964), Rassismus und Klassenkampf, nun sind die Diskriminierungen der Frauen und der sexuellen Orientierung, der Geschlechter-Identität und des Gender-Bewusstsein die Grenzlinien der Reaktionären.

Polyamor

Polyamor zu leben, beginnt auch immer mit einer biografischen Irritation: Mehrere verschiedene Lieben nebeneinander in Offenheit mit allen Partner*innen erfordert Mut und Klarheit, schenkt aber sofort statt der alten Besitz-Eifersucht eine enorme Bereicherung an Freiheit: Nicht mehr „Einzig“ sein zu müssen, verantwortlich für das Glück der anderen, aber durchaus interessiert daran, denn das bedeutet Liebe schließlich, nicht Ehering und Treue-Versprechen für ein Leben, das wir nicht überschauen.

Bindung wird dabei zur freien Entscheidung, auch für Kinder und Umfelder, wie Wohn- und Lebensgemeinschaften, die daran schon lange forschen und Erfahrungen austauschen. Die Bewältigung der eigenen Herkunfts-Biografie gehört immer auch dazu, wird aber nun zur Gestaltung der neuen Umgebung: Mit wem kann ich meine Lieben teilen?

„Der Mythos von Amor und Psyche handelt von einer Tochter eines Königs, der insgesamt drei Töchter hatte. Der Geschichte nach war sie nicht nur die schönste Frau in Anatolien (der heutigen Türkei), sondern auch die schönste der Welt.

In der Geschichte verliebten sich alle in sie, nachdem sie gesehen hatten, wie schön sie war. Aus diesem Grund begann Venus, die Göttin der Liebe, eifersüchtig zu werden. Sie konnte nicht damit umgehen, dass eine Sterbliche schöner sein könnte als sie selbst.“ weiter: https://gedankenwelt.de/der-mythos-von-amor-und-psyche/

Bisexuelle, Pansexuell und Polyamor, die Angst der Homosexuellen im §175 und die Hetero-analogen Scheinlösungen der Homo-Ehe & Hetero-Modell-Analog-Identitäten: Religiose Hetero-Norm?

Die Liebe zu mehreren Personen, ohne jemand zu betrügen: Offen damit umzugehen, ohne bei PartnerInnen das anerzogene Besitz-Denken der Eifersucht und Verlassenheit auszulösen … eine Kunst!

„Die Liebe ist eine Erfindung des 18. Jahrhunderts“

meinte eine Kulturhistorikerin vor etlichen Jahren in einem Seminar, und betonte dann, dass sie die Verknüpfung der romantischen Liebe mit der Ehe meinte:

Natürlich gab es die Liebe in allen ihren Formen vorher:

  • Gilgamesch …
  • Kamasutra und Tantra
  • 1001 Nacht und alles drum rum
  • das Hohelied der Liebe
  • die Minne als Verehrung
  • … und sicher kannst du hier noch ergänzen, was dir am Herzen liegt …

aber die Verknüpfung der romantischen Liebe mit der Ehe bedeutet, dass die elterliche und verwandtschaftliche standesgemäße Vorsorge nicht mehr alleine und vordergründig als eine Sache der Familie gültig blieb.

Die Liebesdramen steigerten sich

und die Frage der Treue kam immer mehr in den Konflikt mit aktuellen Gefühlen und Tatsachen:

Die Theaterstücke der Jahrhundertwende kämpften noch mit der Zensur, die das alte heile Familienbild nicht antasten lassen wollte. Bis heute kämpfen die kirchlichen und konservativen Kreise um die Ewigkeit der Ehe, um die besonderen Ausnahmen und die religiösen Begründungen dafür, ohne allerdings die Veränderlichkeit des Lebens in der Biografie anerkennen zu wollen.

Otto Gross, der schon Anfang 1907 am Montè Verita die Freie Liebe propagierte und auch divers oder polyamor lebte, pendelte zwischen der Schwabinger Bohemè und den Berliner anarchistischen Kreisen, wo er 1920 starb.

Liebe und Besitz

„Ererbt von unseren Vätern:„ Die Vorstellungen von Frauen als Besitztum seit den biblischen Hirtenreligionen oder noch etwa früher, in Adel und Erbfolge-Kriegen, im Kastenwesen, in den Mythologien über frühe Kulturen, bi sich jetzt zeigt, dass Frauen durchaus viele Jägerinnen waren, nicht in afro-germanischem Mythos die Ackerbau-Pflanzerin …

Veränderung in der Liebe war bisher Unzuverlässigkeit oder Betrug

Was im Besitzdenken oft als „Seitensprung“ begann, die Untreue oder Bigamie, später auch als serielle Monogamie gelebt, als Vorbild die Filmschauspielenden der 1950er Jahre, folgend einige Politiker, selbstbewusste Frauen, scheinbar aber „nur den Literaten bekannt“: Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre als offene Beziehung, wie …

Und dann die Thematik der Kukuckskinder …

… nur einem gehören?

und was in anderen Kulturen als Mehrehe, Polygamie, oder die „Pforte der Freunde“ oder, in unserer Kulturwertung: „Vielweiberei“ bezeichnet wurde, auch als Harem oder Kommune bezeichnet, kommt näher daran:

Polyamor ist eine ehrliche und offene Vereinbarung

Bei einzelnen bisexuellen Beziehungen begann schon das serielle Modell zu kippen, und die Dreierbeziehung, von pubertären Jungs als „zwei Lesben für mich“ aus dummen “bisexuellen“ Videos geschlossen, hat viel mehr Varianten:

Französische 1970er Jahre Filme wie „Pour quois pas“ und „Jules und Jim fahren Boot“ schilderten die Mischungen aus Freundschaften und Lieben, die weiter führten, aber die eifersüchtig besitzende Darstellung von Beziehung der Hollywood-Art hat sich bei uns durchgesetzt. Auch im Osten gab es bis 1992 eine junge Gegenkultur, die weit offener mit Beziehungsweisen, auch in der seriellen Monogamie umgehen konnte.

Ist es Liebe?

„Ist es was?“ „Ist es Liebe?“

Der Milchmann Tevje im jüdisch-russischen Dörfchen fragt seine Frau, nach dem sich ihre Kinder nicht mehr den alten Regeln unterwerfen wollen … und eine Liebesheirat gegen die arrangierte Hochzeit durchsetzen.

Was ist Liebe?

…ob polyamore und offene Beziehungsweisen auch in den Katalog aufgenommen werden sollten, da sie von der bisexuellen Lebensform weiter führen und bisher in der moralischen Diskriminierung der Ehe-Gläubigen und Liebes-Romantiker liegen,

Denn sie wissen nicht, was Liebe ist: Ketzerbrevier eines Altöttinger Ministranten AG SPAK Verlag

queeres_leben und sexualpädagogik

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Kategorisiert als Allgemein

Von basisfinden

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